Die SCHMIT-Z Family

Aus Zufall und Spass ist im Schwulenzentrum eine Theatergruppe mit Comedy-, Musik- und Tanzelementen entstanden.
Mord auf der Mosel - Die Besatzung.
Wer kennt nicht «Charley's Tante» oder «ein Käfig voller Narren»? Die Trierer SCHMIT-Z Family setzt in ihrem erfolgreichen Showprogramm noch eins drauf und spielt eigene schwul-lesbische Bühnenstücke. Ihre Shows sind eine Mischung aus Comedy, Musik, Tanz und Theater. Travestie spielt auch immer eine wichtige Rolle, denn wer wollte bestreiten, dass es den Unterhaltungswert der Aufführungen wesentlich steigert, wenn sich einige der schwulen Männer gekonnt geschminkt und in 17cm-Pumps auf die Bühne schwingen. Mit dem neuesten Stück «Mord auf der Mosel» entwickelt sich das Konzept der Truppe wieder ein Stück weiter. Es weicht immer mehr davon ab, lediglich originelle Nummern durch improvisierte Zwischentexte aneinanderzureihen, sondern führt zum dialogisch durchgestalteten Theater.
Wie soll das Kind heißen?
Seit 1995 findet im SCHMIT-Z, dem Trierer Schwulen- und Lesbenzentrum, ein Sommerfest statt und in diesem Rahmen wird eine kleine Show aufgeführt. Der Name SCHMIT-Z Family ist dabei mehr oder weniger durch Zufall entstanden. Als Alex Rollinger 1998 für's Sommerfest eine Plakat entwarf, sollte für die Teilnehmer der Show schnell ein Name her. So stand der Name SCHMIT-Z Family mit einem Mal da, ohne dass ein langer Namensgebungsprozess vorangegangen war.
Von Erfolg zu Erfolg
1998 hieß die Show «Total Banal», und die hatte gleich einen Riesenerfolg. Danach folgten zunächst im Jahresabstand, dann in immer kürzeren Abständen «Zum goldenen Pump» (1999), «Schöne Ferien» (2000), «Prinz Pumps» (2001), «Dem Himmel sei Dank» (2001), «Mord auf der Mosel» (2002), «Vom Sternchen zum Star» (2002). Seit 2000 kam die Rosa Sitzung hinzu, eine Art schwul-lesbische Kappensitzung, wo das SCHMIT-Z an mehreren Abenden restlos ausverkauft war.
Die Family als Aushängeschild
Am liebsten spielt die Family in ihrem SCHMIT-Z, das sich mit seiner mobilen Kleinkunstbühne und dem heimeligen Flair ideal anbietet. Wochen vorher restlos ausverkaufte Vorstellungen, lückenlose Enge geben diesen Abenden den Touch des Besonderen, des Dabei-Gewesen-Seins. Anhänger, die die Enge nicht so sehr lieben und außerdem finden, dass die Family einen größeres Publikum verdient hätte, plädieren schon immer dafür, auch andere, größere Bühnen zu wählen. Auch deshalb häufen sich mittlerweile Gastauftritte, wie z.B. im Café Théâtre, auf verschiedenen Feten weit über Trier hinaus und neuerdings in Trittenheim. So wird die Gruppe sozusagen zum Aushängeschild des SCHMIT-Z. Durch ihre kreative und sehr unterhaltsame Vorstellungen fanden viele, egal ob homo oder hetero den Weg ins SCHMIT-Z, auch solche, die vielleicht anfänglich noch ängstlich oder vorurteilgeladen waren.
Auch Ungeübte werden integriert.
Die Laiengruppe unter der Leitung von Alex Rollinger (Im eigentlichen Leben Geschäftsführer des SCHMIT-Z) besteht mittlerweile aus etwa zwanzig Schwulen und Lesben. War es am Anfang ein stets wechselnder Haufen von verschiedenen Schwulen, die zum Sommerfest einen kleinen Beitrag zum Bühnenprogramm leisten wollten, entwickelt sich die Family zunehmend zu einer verlässlichen Kerngruppe, die jedesmal neue geübte und ungeübte Talente um sich schart. Die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen schweißt die Gruppe zusammen - das gemeinsame Ergebnis und der Spass zählen. Mittlerweile haben auch einige Lesben die Gruppe sehr stark bereichert.
Alex, Klaas und Edgar, das Regietrio.
Neben Alex Rollinger waren von Anfang an Klaas Michel und Edgar Sonnen dabei. Die drei bilden eine Art Regietrio. Kümmert sich Alex vor allem um die Konzeption der Stücke sowie ums Management, liegt Klaas Stärke in der Verfassung der Drehbücher, der die Ideen dieses «Dreigestirns» fabelhaft umsetzt. Edgars Aufgabenfelder liegen vor allem im Bereich Bühne, Effekte und Garderobe. Ohne die drei geht nichts, weil sie wissen: Ohne die anderen geht auch nichts. Eifersüchteleien sind kein Thema.
Komödie mit Botschaft.
Über das Instrument des Komödiantischen bringt die Truppe es fertig, auch ernsthafte Themen wie gleichgeschlechtliche Partnerschaft, Liebe und Eifersucht, Emanzipation, schwullesbisches Selbstbewusstsein oder Coming-out dem Publikum näher zu bringen. So trägt die SCHMIT-Z Family mit bei zur schwulen Kultur.
Hinaus ins feindliche (?) Heteroland.
Nach dem großen Erfolg bei der Erstaufführung an Pfingsten in diesem Jahr hat sich die Trierer SCHMIT-Z Family entschlossen, sich neues Publikum zu erschließen und geht mit ihrer großen Kriminal-Komödie in Trittenheim auf Tour. Der Titel «Mord auf der Mosel» verrät schon so manches.
Vom Trierer Internetveranstaltungskalender www.hunderttausend.de wurde das Stück kommentiert als «Lustspiel, das irgendwo zwischen derber Klamotte, Musical-Revue und Karnevalssitzung anzusiedeln ist». Es «sorgen etliche gute Gags, Männer in Frauenkleidern und vor allem der trockene Humor des Eifeler Läster-Duos Birresborn-Mannebach für jede Menge Spaß.» (Linkverweis Hier gibts Information zum Stück selbst...)
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