Lesbisches Coming-out

Leserbrief einer Trierin

Die ersten Kontakte versuchte ich, bei der Famfatal zu knüpfen. (Über viele Jahre hin die Lesbenfete in der TuFa, fand zum letzten Mal am 11. Juni 2005 unter dem Motto „Göttin tanzt im Famfatal“ statt. [Anm. des Webmasters]) Nun stand ich als 40jährige alleine am Rand mit einer Flasche Mineralwasser in der Hand und fühlte mich ziemlich alleine. An Kontaktaufnahme war nicht zu denken. In der Zwischenzeit habe ich auch von anderen Frauen gehört, dass es ihnen ebenso erging.
Durch Zufall hörte ich einige Zeit später von einer Frauen-Lesben-Gruppe, die sich mittwochabends im schwul-lesbischen Zentrum SCHMIT-Z trifft. (Zwischenzeitlich hat sich diese Gruppe mit dem Namen „Women loves women“ schon wieder aufgelöst.) Ich fasste mir ein Herz und ging hin. Die Abende fand ich ganz gut. Es wurden interessante Vorschläge gemacht, wie die Gruppe gestaltet werden wollte/sollte. Mit Vorträgen über aktuelle, aber auch von Frauen für Frauen gewünschte Themen oder andere Unternehmungen sollten die Abende gestaltet werden.
Ungefähr zur gleichen Zeit erfuhr ich von einer zweiten Frauen-Lesben-Gruppe, die sich jeden 2. und 4. Freitag im Monat ebenfalls im SCHMIT-Z trifft. Dabei handelt es sich um einen offenen Treff für Lesben, wo Frauen sich kennen lernen, frau sich mit anderen Frauen austauschen kann. Diese Gruppe unter dem Namen „elleDorado“ ist wirklich eine super Anlaufstelle. Sie sind offener und dadurch ist es leichter, mit Frauen ins Gespräch zu kommen. Einige Frauen kommen regelmäßig, andere eher spontan. Das ist auch o.k. so.
Gemeinsam mit Alex Rollinger, dem Geschäftsführer des SCHMIT-Z, wurde die Wonderbar eröffnet, die von Lesben organisiert wird, allerdings für alle offen ist. Diese findet jeden 1. Freitag im Monat statt.
Als Feten gibt es die Homosapiens (im Linkverweis Ex-Haus), die Homosphäre (wechselnde Veranstaltungsorte, zuletzt das Textorium bei der Linkverweis TuFa) und Homophil (in der Linkverweis produktion am Stockplatz). Hinzu kommen Linkverweis CSD auf dem Stockplatz im Juli, das große Sommerfest im SCHMIT-Z im August, die Hinterhoffete der Linkverweis Aids-Hilfe im Juni, Theateraufführungen der SCHMIT-Z-Family, die Rosa Karnevalssitzungen. Alles das sind Veranstaltungen, bei denen bestimmt für jederfrau/man etwas dabei ist.
Die Linkverweis HuK, in der wider alle Vorurteile Frauen gerne gesehen sind, ist ebenso eine interessante und nette Gemeinschaft.
Jeden letzten Freitag im Monat werden im Broadway-Kino schwul-lesbische Filme unter der Reihe „queer gefilmt“ gezeigt.
Es ist auch nicht schwer, an diese Informationen heran zu kommen. Im Internet die Linkverweis Terminseite des SCHMIT-Z bzw. von Linkverweis trier.gay-web.de anklicken und schon können die verschiedenen Veranstaltungstipps abgerufen werden. Auch im Stadtanzeiger oder im Kulturbeutel sind diese zu finden.
Die stärkere Präsenz von Lesben hat meiner Meinung nach das SCHMIT-Z etwas verändert. Es wird mehr und mehr zu einem Zentrum auch für Lesben. Was auch in einer Satzungsänderung deutlich geworden ist, wodurch das SCHMIT-Z jetzt offiziell ein Schwulen- und Lesbenzentrum ist. Sozusagen der gesellschaftliche Mittelpunkt des lesbisch-schwulen Lebens in Trier. Durch diese Zusammenführung ist es zu einer starken Gemeinschaft gekommen, die vieles versucht, das Angebot für uns zu erweitern und interessant zu machen.
Trotz Anfangsschwierigkeiten meinerseits ist es durchaus möglich, Kontakte zu finden. Meiner Meinung nach ist es in den letzten Jahren auch einfacher geworden, da die Angebote vielfältiger geworden sind. Es sollte sich keine Frau entmutigen lassen, wenn es nicht gleich klappt. Immer wieder die Angebote wahrnehmen, hingehen, schauen, mitmachen. Es lohnt sich. Die Angebote sind da. Das schwul-lesbische Zentrum hat einen sehr guten Weg eingeschlagen. Weiter so.
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