Tätigkeitsbericht der SCHMIT e.V.

für den Zeitraum
seit der letzten Mitgliederversammlung am 20. Juli 2001

Der Berichtszeitraum umfasst diesmal nur etwa neun Monate, da wir in diesem Jahr unsere Mitgliederversammlung früher als sonst angesetzt haben.
Man könnte meinen, dass auf die gewaltigen Anstrengungen der Renovierung des Zentrums ein eher ruhiges Jahr der Konsolidierung gefolgt wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Die Umgestaltung des Zentrums hat unserer Arbeit und deren Wirkung einen großen Auftrieb gegeben.

Mitglieder

Stand

Durch die Werbekampagne, die wir seit der letzten Mitgliederversammlung bis zur Nikolausfeier durchgeführt haben, ist die Zahl der Mitglieder von 140 auf 170 gestiegen. Da sich der durchschnittliche Beitrag ebenfalls erhöht hat, stiegen die Einnahmen demzufolge überproportional. Dies ist nicht Folge einer Beitragserhöhung, sondern einer gestiegenen Großzügigkeit unser Mitglieder.

Ehrenamtliche Mitarbeit

Diese umfasst die Beratungstätigkeit, die Mitarbeit bei Bühnenveranstaltungen und den Thekendienst. Letzterer bleibt schwierig zu organisieren, obwohl Wolfgang Neuerburg wenig unversucht lässt, dazu zu motivieren. Vielleicht ist es viel verlangt, umsonst viele Stunden Routinearbeit zu leisten, auf der anderen Seite bleibt dieser Dienst für den Verein unverzichtbar. Eine Bezahlung würde uns eine zentrale Einnahmequelle entziehen, auf die wir angewiesen sind. Denen, die mitgeholfen haben, soll nochmals ausdrücklich gedankt werden. Wir haben für sie im Berichtszeitraum ein Grillfest, eine Bescherung zu Weihnachten und einen Tag in Baustert veranstaltet. Sehr groß war das Engagement bei den Veranstaltungen der SCHMIT-Z-Family. Für die Rosa Sitzung z.B. gingen viele Stunden Probe und drei Aufführungsabende drauf.
Gleichfalls die Arbeit des Fetenteams (Homosphère einmal im Monat) wird selbstverständlich und reibungslos getan.
Problemlos funktioniert auch unsere Beratungstätigkeit. Jeden Sonntagabend stehen Mitglieder dafür zur Verfügung.

Schwule Kulturveranstaltungen

Homosphère

Tatsächlich ist es gelungen, diese Fetenreihe fest in der Trierer Szene zu etablieren. Sie sind voll und ganz, auch was die Einnahmenseite betrifft, an die Stelle der früheren Palaisfeten getreten. Neu für Trier sind die Wochenendveranstaltungen im Café Théâtre. Wir arbeiten mit den Betreibern des Café Théâtre zusammen und werben gegenseitig für unsere Programme. Es sind gemeinsame Veranstaltungen geplant.

Spezielle Samstagsgestaltungen

Im Januar war das Jazzduo Groove Improve zu Gast. Mehrere Cocktail-Parties fanden statt. Den Besuch hoffen wir durch die neu eingeführte Pink Hour zu steigern: Alle Getränke zwischen 21 und 22 Uhr werden 1 € billiger angeboten.

Karneval

Weitere Bilder in der GalerieDem regionalen Bedürfnis entsprechend, haben wir unseren Beitrag zur fünften Jahreszeit ausgedehnt. Rosa Sitzung an drei Abenden ging an die Grenzen des Leistbaren. Der Tuntenball wurde auf den Karnevalssamstag verlegt. Vermisst wurden wir auf dem Rosenmontagszug, aber nach zwei heißen tollen Wochen war der Ofen aus.

Homosella

Die SCHMIT e.V. war im Vorbereitungsteam dieser Kulturveranstaltung des Schwulenreferates wieder aktiv vertreten. Bei den Veranstaltungen in der TuFa betrieben wir einen Infostand. Nach den Veranstaltungen fand im SCHMIT-Z wieder die Dragqueenwahl statt. Das Catering für die Künstler oblag der SCHMIT. Ein Theaterabend zusätzlich fand im SCHMIT-Z statt. Mangels finanzieller Zuwendungen fiel das Programm insgesamt diesmal kleiner aus. Auch die Besucherzahlen gingen zurück.

Weitere Veranstaltungen

"Prinz Pumps", eine Bühnenshow der SCHMIT-Z-Family wurde zum Sommerfest und zweimal im Oktober aufgeführt. "Dem Himmel sei Dank" hieß unser Weihnachtsstück und kam auf zwei Aufführungen.
Das Silvester-Raclette mit anschließender Fete gehört ebenso zum Normalprogramm wie die Nikolausfeier, die Halloween-Fete und die Purim-Feier zwei Wochen nach Karneval.

Beratung und Soziales

Telefonische und persönliche Beratung

Der Bedarf an schwuler und lesbischer Beratung hält unvermindert an. Beide Telefone sind regelmäßig erreichbar. Die persönliche Beratung findet oft informell statt. Der Geschäftsführer wird häufig diesbezüglich in Anspruch genommen. Im Dezember fand eine ganztägige Fortbildung mit dem Familientherapeuten Jochen Uttendörfer statt.

Eltern und Coming-out

Am 29. September 2001 fand nach langer Zeit noch einmal ein Elternnachmittag statt. Dies war eine gruppenübergreifende Veranstaltung. Trotz kurzfristiger Werbung war dieser gut besucht und wird in diesem Herbst eine Fortsetzung finden. Zum Thema Coming-out wurde eine Internet-Seite gestaltet und eine Fete veranstaltet.

Thema AIDS

An der Vorbereitung eines Gottesdienstes zum Welt-AIDS-Tag haben wir maßgeblich mitgewirkt. Der Aktion "solidarisch Trinken" der Trierer AIDS-Hilfe haben wir uns angeschlossen. Die terminlich nahe Fete hatte das Motto "Red Ribbon". Eine Spendensammlung für die Trierer AIDS-Hilfe wurde durchgeführt.
Das HIV-Präventions-Team Queer-für-Trier hat mit uns eine Singleparty veranstaltet und den Elternnachmittag mit vorbereitet. Als Mitglied des regionalen AIDS-Beirats waren wir an verschiedenen Präventionsveranstaltungen beteiligt. So am Mitmachparcours der BzgA in der berufsbildenden Schule.
Die AIDS-Hilfe nutzt unsere Räume für Multiplikatoren-Schulungen und im Rahmen ihres Jugendprojektes für Veranstaltungen mit Schulklassen.

Ausstattung des Zentrums

Dank vieler besonderen Spenden konnten wir uns vier neue Bühnenteile, einen Vorhang und weitere Beleuchtungskörper anschaffen. Die viel gelobte neue Be- und Entlüftung stellt eine wichtige Bereicherung dar.
Für Behinderte ist das SCHMIT-Z jetzt dank einer mobilen Rampe und einer besonderen Klingel gut zugänglich. Die Rampe wurde uns von der Firma ReHaAktuell zur Verfügung gestellt.
Für den Café-Betrieb wurden eine Gastro-Spülmaschine, eine Eiswürfel-Maschine, eine Registrierkasse und eine große Zahl neuer Trinkgläser angeschafft.
Für das Büro wurde uns ein neuer Computer gesponsort, so dass der alte jetzt im Zarenzimmer als Angebot zum Internetzugang genutzt werden kann.
Ein Infokasten als Spende des Rosa Telefons aus Landesmitteln für die äußere Hauswand wurde angeschafft, aber noch nicht installiert, weil ein Werkzeug speziell angefertigt werden muss.
Häufigen Besuchern des Zentrums wird auch aufgefallen sein, dass wir den vorderen Raum jetzt regelmäßig dekorieren. Dadurch soll die Attraktivität erhöht werden.

Öffentlichkeitsarbeit

Internet

Da das Angebot einer Firma für die Gestaltung und Betreuung einer neu einzurichtenden Webpräsenz nicht unseren Vorstellungen entsprach, haben wir uns dieser Aufgabe selbst angenommen. Die Zugriffsrechte auf die Domain http://www.schmit-z.de wurden auf uns übertragen und seitdem entsteht die zur Zeit wohl aktuellste Plattform im Web für die Trierer schwul-lesbische Szene. Auf der Startseite soll eine umfassende Darstellung all dessen wachsen, was seitens der SCHMIT, aber auch von anderer Seite in Trier das schwul-lesbische Leben ausmacht. Artikel zu den Schwulen Vätern und zum Thema Coming-out waren der Anfang. Zur Zeit ist dort dieser Rechenschaftsbericht zu lesen. Auf der Terminseite werden alle relevanten Veranstaltungsangebote erfasst. Wem die Besucherzahl von 1.800 seit dem 24. Januar diesen Jahres gering erscheint, der sei darauf hingewiesen, das man diese nicht vergleichen darf mit Besucherzahlen auf solchen Seiten, die Kontaktanzeigen und Chat anbieten.
Für http://trier.gay-web.de musste ebenfalls eine Lösung gefunden werden. Da diese Seiten seit letzten November nicht mehr aktualisiert wurden, haben wir auch diese Aufgabe übernommen. Freilich ist es uns nicht möglich, hier ein zweites redaktionelles Angebot zu machen. Immerhin ist gewährleistet, dass auch diese Seiten auf dem jeweiligen neuesten Stand sind, und trier.gay-web.de ist jetzt das allgemeine Portal für die Trier-relevanten Webangebote.

Info-Mail

Alex, tu's nicht!Die durch einen Generalabsturz vernichtete Mailing-Liste konnte mittlerweile wieder neu aufgebaut werden. Sie umfasst ca. 180 Adressen. Die SCHMIT-Mitglieder bilden dabei mit 110 den größten Anteil.

Printmedien

Durch regelmäßige Pressemitteilungen sind wir in der regionalen und überregionalen Presse präsenter geworden. Insbesondere sind dies: Trierischer Volksfreund, Wochenspiegel und Queer. Unser Verteiler umfasst allerdings wesentlich mehr Adressen.
Die Produktion von Flyern und Plakaten für unsere Angebote sei auch erwähnt. Im Durchschnitt dürften dies zwei bis drei pro Monat sein, bei den Plakaten in einer verklebten Auflage von 50 bis 150 Stück.
Der "schwule Reader" wurde in einer aktualisierten Auflage von AStA und SCHMIT e.V. herausgegeben. Dieser erweist sich oft als praktische Handreichung für Coming-outler und schwule Touristen.

Hörfunk und Fernsehen

Diese erhalten auch unsere Pressemitteilungen. Interviews bei Radio22, RPR1, SWR kommen häufiger vor.

CSD-Aktionen

Diese fallen in diesem Jahr nicht in den Berichtszeitraum. Die Beteiligung beim Linkverweis Luxemburger Gay Mat und beim Linkverweis Saarbrücker CSD ist wieder geplant.

andere Aktionen

Das Plakat der AktionIm Dezember 2001 haben wir uns an der Gegendemonstration zur NPD-Kundgebung neben vielen anderen Organisationen aus Politik und Gesellschaft beteiligt. Die Trierer Kampagne gegen Gewalt und rechtsradikale Propaganda des Linkverweis Flüchlingsforums Trier unterstützen wir ebenfalls.

Ausblick

Der Biergarten soll für die kommende Saison erneuert werden. In der Mitgliederwerbung werden wir nicht nachlassen. Geplant ist weiterhin ein Werbefilm für die Trierer Lichtspielhäuser. Wir werden versuchen, die Stadt Trier als Unterstützerin dafür zu gewinnen.
Der Eltern- und Angehörigennachmittag wird im Herbst seine Fortsetzung finden.
Die Gruppen sollen demnächst im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt werden.
Das Ziel einer generationsübergreifenden Integration wollen wir nicht aus den Augen verlieren. Gelegenheiten wie die kommende Maiwanderung und Ausflugsfahrten werden wir nutzen.
Insgesamt ist die SCHMIT und unser Zentrum mittlerweise fest ins kulturelle und gesellschaftliche Leben Triers integriert. Wir sind überzeugt, dass wir diesen Weg unangefochten fortsetzen werden.
Vorstand und Geschäftsführung
Trier, den 19. April 2002

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