Tätigkeitsbericht des SCHMIT-Z e.V.

für den Zeitraum seit der letzten Mitgliederversammlung am 19. Mai 2006.

Wegen der ungewöhnlichen Anhäufung der Veranstaltungen in diesem Frühjahr findet in diesem Jahr die ordentliche Mitgliederversammlung erst heute im Oktober statt.

Mitglieder

Eine grunderfreuliche Nachricht zu Beginn: Die Zahl der Mitglieder hat sich in den letzten 17 Monaten um 16 % erhöht. Sie stieg von 177 auf 205. Ein Grund liegt im Wesentlichen darin, dass nicht wenige, die den Verein eigentlich schon immer unterstützen wollten, den letzten Antrieb dazu aus den Vorteilen der Vorverkaufsregelung erhielten. Mitglieder haben ja seit etwa zwei Jahren den ersten Zugriff auf Tickets für die TuFa-Veranstaltungen.

Zentrum

Info-Zentrum
Mit Hilfe des Zuschusses des Ortsbeirates Trier-Mitte und aus erheblichen Eigenmitteln haben wir den hinteren Raum des Zentrums rundum erneuert: Ein neuer Holzboden wurde verlegt, eine neue Sitzgruppe, ein Internetzugang für Gäste und ein neues Regalsystem zur Unterbringung von Büchern und anderem Infomaterial angeschafft. Die darin integrierte Bibliothek wurde erweitert, insbesondere um lesbische Literatur.
Jugendarbeit
Im Lauf des letzten Jahres entstand die Idee für ein neues Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene. Zwar bestand das Angebot der Gayliens, die von der Aids-Hilfe betreut wurden, diese waren aber eine geschlossene Gruppe, zu der die InteressentInnen erst über Vorgespräche gelangen konnten. Uns schwebte eine offene Begegnungsmöglichkeit mit konkreten Ansprechpartnern und –partnerinnen vor, die auch entsprechende Konzepte mit den InteressentInnen erarbeiten würden. Nach einer Werbephase und nachdem sich glücklicherweise mit Susi und Dominik ein Kernteam gebildet hatte, war der Start der „Route 66“ im Mai möglich. Diese Gruppe besteht aus etwa gleich vielen Jungen und Mädchen im Alter von fünfzehn bis Anfang zwanzig. Diese haben sich bereits sehr ins SCHMIT-Z integriert, indem sie beispielsweise beim CSD und beim Sommerfest mitgewirkt haben.
Im Nachhinein stellt sich die Gründung der „Route 66“ als umso wichtiger heraus, weil sich die Gayliens im Juli dieses Jahres aufgelöst haben.
Neu sind ebenfalls die Besuche von FSJ-Gruppen, die sich einen Vormittag lang mit den Belangen des SCHMIT-Z auseinandersetzen.
Neues Kneipenkonzept
Leider sind unsere Bemühungen, den Donnerstagabend mit Stammtischen und kleinen Aktionen wieder attraktiver zu machen, gescheitert. Wir haben im Sommer die Konsequenz daraus gezogen und die Öffnung des SCHMIT-Z donnerstagabends eingestellt.
An diese Stelle ist ein neues Kneipenkonzept für den Freitagabend getreten. Freitags lief ja schon die Wonderbar mit einigermaßen gutem Erfolg am ersten Freitag im Monat. Außerdem lag es nahe, am letzten Freitag das SCHMIT-Z nach „queer gefilmt“ für die Kinobesucher zu öffnen. Seit September ist die Kneipe freitags immer ab 21 Uhr geöffnet. Die Besucherzahlen haben sich erfreulich entwickelt. Im Rahmen der Freitagsöffnung sind kleinere Events wie Cocktailpartys oder After-Show-Partys geplant. Zweimal im Monat gibt Christian die Kneipenwirtin, was sich ebenfalls sehr günstig auf die Besucherfrequenz auswirkt.
Auch in diesem Jahr wird wieder der Heilige Abend im SCHMIT-Z stattfinden.
SCHMIT-Z-BÜRO
Jahrelang ist dankenswerterweise die Buchführung weitgehend von Ulli, Einkauf und Kneipenlogistik von Jean-Michel ehrenamtlich gemacht worden. Diese Arbeiten haben nun weitgehend die Minijobler Stina und Andreas übernommen. Die Mitgliederverwaltung wird weiterhin von Ulli geleistet.
Ein deutlicher Vorteil der Mitarbeit der Minijobler sind die regelmäßigen Öffnungszeiten des Büros.
Dadurch dass der sonntägliche Thekendienst etwa zur Hälfte von Stina und Andreas geleistet werden muss, ist der Entlastungseffekt im Büro leider für den Geschäftsführer teilweise weggefallen. Wegen des krankheitsbedingten Ausfalls des Geschäftsführers konnten im letzten Herbst die Geschäfte nur im Minimalumfang durch Vorstand und Bürohilfen aufrechterhalten werden.
Beratung
Im Beraterteam hat es Veränderungen gegeben. Es haben einige nach zum Teil vielen Jahren der Mitarbeit aufgehört, neue Berater sind hinzugekommen. Derzeit besteht das Team aus neun Personen. Seit August hat Marc von Robert die Arbeit des Koordinators übernommen. Das Fortbildungswochenende in Kleinich (Hunsrück) hat auch in diesem Herbst erfolgreich stattgefunden. Unter der fachlichen Leitung von Steffi wurde das Thema Krisenbewältigung behandelt.

Neues Fetenkonzept

Für die Homosphère haben wir im ExHaus unser gutes und vom Publikum akzeptiertes Domizil gefunden. Zusammen mit dem Homo-Sapiens-Team werden die Feten im Wechsel unten im Großen Exil und oben in den Café-Räumen veranstaltet. Unten ist die Tanzfläche größer, oben sind die Feten weniger laut und dafür eher Gespräche möglich, beide Varianten haben ihre BefürworterInnen.
Daneben gibt es jetzt seit Neuestem in Kooperation mit dem „produktion e.V.“ und dem Schwulenreferat der Uni die „homophil“ jeden vierten Freitag im Monat.
Kleinere Partys werden auch noch im SCHMIT-Z gefeiert, so z.B. die After-Show-Partys nach den Aufführungen in der TuFa. Das Sommerfest ist ja ebenfalls nicht mehr aus dem SCHMIT-Z wegzudenken.

Kultur

TuFa
Die Zusammenarbeit mit der neuen Leitung der TuFa ist gut gestartet. Anfang Oktober ist Alex in den Vorstand gewählt worden.
Die Theaterproduktionen finden nach wie vor große Beachtung. Auch dank der szenischen Beratung Bertholds ist die Arbeit der SCHMIT-Z – Family ein fester Bestandteil des TuFa - Programms geworden. Die Mitarbeit unseres Stückeautors Klaas und seines Redaktionsteams (Nele, Edgar und Alex) bleibt uns hoffentlich erhalten. Die Theaterspielleitung und das Programm des Rosa Karnevals liegen ausschließlich in Alex Händen. Die Popularität unseres Karnevals ist noch einmal deutlich angestiegen. Dem trug in der letzten Saison das Trierer Prinzenpaar Rechnung, indem es unsere Sitzung besucht hat.
Als Beitrag zum Konstantinjahr verstanden sich das diesjährige Pfingststück „Der Ring des Konstantin“ und unser Beitrag zur Konstantinnacht in der TuFa. Mehrere Gruppen des SCHMIT-Z haben die Ausstellung in der TuFa besucht.
Seit letztem Jahr veranstalten wir mit dem Textorium und dem SchwuFo die große Halloween - Party, die im letzten Jahr mit über tausend Besuchern einen Rekord verzeichnete.
Kultur im SCHMIT-Z
Über das Jahr verteilt veranstaltete das SCHMIT-Z mehrere Abende: Dichterlesung von und mit Kay Bohlen, Comedy mit Edda Klappenbach, „Schwimm, Hühnchen, schwimm“ mit Gregor Köhne, Berthold Hirschfeld und Georg Weege sowie der Pianoabend mit Peter Jostock. In der letzten Woche wurde unter der Leitung von Tobias ein neues Chorprojekt gestartet. Zwar war der Besuch der ersten Chorprobe noch nicht ausreichend, um schon von einem neuen Chor sprechen zu können, dennoch besteht die Hoffnung zu einem neuen Anfang.
Queer gefilmt
Diese Reihe mit schwulen und lesbischen Filmen erfreut sich großer Beliebtheit und guten Besucherzahlen. Sie wird vom SchwuFo in Zusammenarbeit mit dem Broadway-Kino veranstaltet. Die Kooperation ist sehr erfreulich.

Sport

Unsere Volleyballgruppe ist zu den Gaygames nach Antwerpen gereist, was wir finanziell unterstützt haben. Diese Gruppe wird gut frequentiert.

Politik

QueerNet-RLP
Unter der neuen Landesregierung kam es zu sehr konstruktiven Gesprächen mit QueerNet-RLP, hier sind wir Gründungsmitglied. Darüber haben wir einen Ansprechpartner im Sozialministerium gewonnen und erhalten Zuschüsse der Landesregierung. Diese wurden für die Fortbildung des Beraterteams, für die neue Jugendgruppe und für den CSD verwendet.
CSD
Auch an der politischen Spitze der Stadt Trier gab es ja bekanntermaßen eine einschneidende Veränderung, die unseren Anliegen durchaus zuträglich ist. Der neue Oberbürgermeister Klaus Jensen hat den diesjährigen CSD persönlich eröffnet. Vom Kulturdezernenten erhielten wir zum ersten Mal einen Zuschuss für das Kulturprogramm. Im „Europäischen Jahr der Chancengleichheit“ übernahmen wir deren Motto „Chancengleichheit für alle“ für den CSD.
Der CSD war neben dem Rosa Karneval mit Abstand das größte Aufgebot an schwul-lesbischem Ehrenamt. Den vielen HelferInnen sei nochmals sehr herzlich gedankt.
Kooperation mit dem AStA
Es hat im Berichtsjahr mehrere Gespräche zwischen dem Schwulenreferat des AStAs und Vorstand und Geschäftführung des SCHMIT-Z gegeben. Diese dienten dazu, der Zusammenarbeit eine neue Grundlage zu geben. Unser Eindruck ist, dass dies gelang und das beide Seiten anders als in der Vergangenheit wieder einer gemeinsamen Sache verpflichtet sind. So finden wieder zwei Homosella-Veranstaltungen im SCHMIT-Z statt und die Zusammenarbeit für den CSD verlief fruchtbar und in guter Atmosphäre. Auch die oben erwähnte Zusammenarbeit bei der „homophil-Fete“ zeigt, dass alte Ressentiments überwunden sind.

Aids-Prävention

Nach wie vor sind wir Mitglied im regionalen Aids-Beirat, halfen bei der Liebesleben-Ausstellung auf dem Viehmarkt, engagierten uns beim Welt-Aids-Tag mit einem Filmbeitrag, einem Kabarettabend, dem alljährlichen Gottesdienst und bei den Infoständen. Beim Gesundheitstag an der Uni waren wir vertreten. Natürlich gab es auch wieder einen Beitrag zum Hinterhoffest der Aids-Hilfe. Das Schwulenreferat veranstaltete im SCHMT-Z einen Abend mit dem Thema «Mythen über HIV». Die Aids-Hilfe führt nach wie vor Präventionsveranstaltung für Lehrer und Schüler im SCHMIT-Z durch, auch wenn diese weniger geworden sind.

Ausblick

NichtraucherInnenschutz
Ab 15. Februar wird wegen der gestzlichen Regelung auch im SCHMIT-Z nicht mehr geraucht werden. Wie andere machen auch wir uns Gedanken, wie wir den Wünschen der RaucherInnen Raum geben können. Es wird darauf hinauslaufen, dass wir im Hof eine Raucherecke einrichten werden, weil es für die PassantInnen und die AnwohnerInnen auf der Mustorstraße unzumutbar wäre, wenn dort ständig Gruppen von RaucherInnen ihre Nikotinzufuhr organisieren.
Steuer; Satzungsänderung
Der Erfolg hat auch seine Schattenseiten. Wir sind leider nicht nur umsatzsteuerpflichtig geworden, sondern insbesondere der Rosa Karneval unterliegt jetzt der vollen Steuerlast. Diese wird für 2006 und 2007 rückwirkend mit etwa einem Drittel der Einnahmen erhoben, was nicht mehr vermeidbar ist und uns an die Reserven gehen wird. Für Karnevalsvereine gibt es allerdings eine spezielle Regelung, die wir hoffen, in Zukunft auf uns anwenden zu können. Dazu ist eine Satzungsänderung notwendig. Wir empfehlen daher dringend der Mitgliederversammlung, der Einladung zu einer außerordentlichen Versammlung am Freitag, 16. November 19 Uhr nachzukommen und dieser Satzungsänderung zuzustimmen.
Engagement gesucht
Leider ist der Trend nicht gestoppt, dass das regelmäßige Ehrenamt zurückgeht. Es ist durchaus möglich, bei großen Veranstaltungen ehrenamtliche Mitarbeit zu organisieren, wenn es aber um wöchentliche oder monatliche Engagements geht, ist dies ungleich schwieriger. Konkret suchen wir Verantwortliche für die Bibliothek, für die Buchhaltung, für die Feten und die Sonntagsöffnung. Wir würden uns sehr über neue Gesichter in diesen Bereichen freuen.
Vorstand und Geschäftsführung
Trier, den 18.Oktober 2007
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