Nicht ohne meine Handtasche. Programm SCHMIT-Z 1996
Zum einjährigen: Fotoshooting für München
München, Gasteig 1997
Straßensingen in München 1997
Gay-Games 1998 in Amsterdam, Konzertgebouw
Romanze in Woll, Hindenburggymnasium 1998
Rosa Sitzung 2000 im SCHMIT-Z
Ärztetag Thema AIDS hier 2002
Zweibrücken Juni 2002
Undiven im Divenrausch, September 2002

Tucktett & die 2 Sybillen

Geschichte des ehemaligen Trierer schwulen Chores

Wenn am 26. Juni 2004 abends gegen 22 Uhr der erste Trierer schwule Chor sein "Merci, chérie" gesungen hat, wird zuletzt doch so manchem weh ums Herz. Nach neuneinhalb Jahren wird sich das "Tucktett & die 2 Sybillen" als erstes schwules Gesangsensemble in Trier auflösen. Was zwar in kleiner Besetzung, aber dennoch glamourös aufhört, hatte Ende 1995 unscheinbar angefangen: Ein Zettel hing an der Tür im Schwulen- und Lesbenzentrum SCHMIT-Z: Sänger für einen Chor gesucht. Diese Initiative ging von Thomas und Manfred aus, die schon erfolgreiche Arbeit im schwulen Männerchor "Homophon" in Münster hinter sich hatten. Nachdem sie aus beruflichen Gründen nach Trier gezogen waren, wollten sie darauf aufbauen.

Erste Proben, erste Auftritte

So kamen dann im Januar 1996 bei Thomas und Manfred in der Luxemburger Straße 12 Interessierte zusammen. Die Probenarbeit konnte beginnen. Die beiden Initiatoren brachten einen klares Konzept mit: Verbindliche Mitarbeit, die Stücke werden auswendig gelernt, eine Choreografie und sorgfältig hergestellte Kostüme spielten eine wichtige Rolle bei der Präsentation.
Es dauerte gar nicht so lange, bis anlässlich eines Geburtstages der Schritt vor ein zunächst privates Publikum gewagt werden konnte. Der erste öffentliche Auftritt folgte dann im Sommer 1996 im Rahmen des Hinterhoffestes der AIDS-Hilfe, damals noch in der Paulinstraße. Zum Sommerfest der SCHMIT e.V. im August desselben Jahres entstand dann das erste Kurzprogramm. Mit Jan-Bodo, Charlie und Jürgen wurden neue Sänger gewonnen.

Namensfindung

Wo der Name entstand: Probe in Königshofen Bei einem Chorwochenende in Königshofen sollte ein kleines Konzert vor Freunden stattfinden. Eine gewisse Sybille kam zu spät, alle mussten auf sie warten: Von da an wollten sich einige Sänger "Die Sybillen" nennen. Später wurde noch einmal über den Namen geredet. Unter den Vorschlägen tauchte die Formulierung "Tuck That", abgeleitet von "Take That" auf. Irgendwann wurde dies dann abgewandelt zu Tucktett, was eine Assoziation zu Quartett, Quintett etc. darstellt. Zwei Sänger wollten sich nicht damit abfinden, auf die Sybillen zu verzichten: So entstand "Tucktett & die 2 Sybillen".

Überregionaler Erfolg

Ein erster überregionaler Höhepunkt sollte dann die Teilnahme am internationalen schwulen und lesbischen Chortreffen werden, das unter dem Titel "Various Voices" 1997 im Münchener Gasteig stattfand. Die 2000 Zuschauer brachte das kleine, aber feine Ensemble aus Trier zum Toben. Die tolle, lockere Atmosphäre in München mit großen und kleinen Auftritten (Straßensingen) sollte die Chorarbeit noch lange beflügeln.
Würde es aber auch einmal gelingen, ein nicht-schwul-lesbisches Publikum zu begeistern? Was passiert, wenn der Solidaritäts-Bonus einmal nicht da ist? Der Versuch wurde noch im gleichen Jahr in Wiesbaden bei der Eröffnung eines Bulthaupt-Küchenstudios gemacht. Nach Blue Moon und Dirks legendärem Kermit-Einsatz waren alle vollends begeistert.
Es folgten 1998 Auftritte beim Tollwood Festival in München und beiden Gay-Games in Amsterdam (Auftritt im Grote Konzertgebouw!). Das neue Programm hieß "Romanze in Woll" und war natürlich mit einem entsprechenden Outfit verbunden.

Von vorne im Stehen, die Tucktett-CD und erste Krise

Fünf bleiben übrig, 1999 1999 trat das Tucktett in Aachen auf und nahm wenig später in Krefeld seine CD mit dem Titel "Von vorne im Stehen" auf. Konzerte in Trier, Saarbrücken und Kiel. Das endgültige Ausscheiden der beiden Gründungsväter Manfred und Thomas brachte dann eine Krise mit sich. Nur noch fünf Sänger blieben (Fred, Aaron, Jan Bodo, Marco und Ulli) und mussten sehen, wie sie ohne die gewohnte sachkundige Anleitung zu Recht kamen. Aber die Krise wurde gemeistert. 2000 traten sie schon wieder mit acht Sängern (neu: Ralph und Frank) auf: Bei der ersten Rosa Sitzung im Trierer Karneval im Krankenschwester und –pfleger-Outfit. Später an zwei Abenden in einem Konzert im kleinen Saal der TuFa mit dem Programm "Nadeln streifen feuchte Küsse". Zu Gast "Die fetten koketten Soubretten" aus Köln, der neue Chor von Thomas und Manfred.

2001 bis 2003

2001 Auftritt in der Schwangeren Auster in Berlin im Rahmen des "Varous Voices", weiter in Frankfurt, Aachen, Wiesbaden, Friedberg.
2002 stießen zwei neue Sänger dazu: Mark und Christian. Auftritt beim großen 40. Geburtstag von Alex Rollinger auf einem Moselschiff. Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag in Zweibrüchen, im September Fortsetzung der TuFa-Konzerte in Trier an zwei Abenden mit dem Titel "Undiven im Divenrausch" in eleganter Abendgarderobe. Gäste: Die "Trällerpfeifen" aus Nürnberg. Im September 2002 dann ein Auftritt im Rahmen der AIDS-Gala in der Kammgarn in Kaiserslautern. Danach verließen Ralph und Christian den Chor. Die übrigen ließen sich jedoch nicht unterkriegen und traten 2003 wieder bei der Rosa Sitzung auf, diesmal als Damenfußballmannschaft. Im Mai folgte die Fahrt nach Nürnberg zum Konzert in der Tafelhalle zusammen mit den Trällerpfeifen. Auch beim ersten CSD in Trier war das Tucktett mit von der Partie: Auftritt auf dem Moselschiff im Matrosen-Outfit. Von 2000 bis 2003 gehörten jährliche Auftritte beim Ärzte-Tag in Trier zum festen Programm.

Das Ende als Abrundung einer tollen Zeit

Als aber im Januar 2004 wiederum zwei Sänger ihr Ausscheiden im Laufe des Jahres ankündigten, war der Beschluss bald gefasst: Alle Kräfte werden mobilisiert für ein Abschlusskonzert im Sommer. Danach löst sich der Chor nach fast zehn Jahren auf. Nicht nur die vier Sänger, die den ganzen Weg mitgegangen sind, blicken auf eine Fülle weit überwiegend schöner Erfahrungen zurück. Der Zeitaufwand für Proben und Fahrten war manchmal enorm. Aber der Erfolg hat immer wieder dafür belohnt. Alle haben sie gelernt, sich vor Publikum zu bewegen und das Lampenfieber zu überwinden. Die Ansage der einzelnen Lieder erfolgte immer reihum, jeder kam einmal dran. Wer je versucht hat, allein vor einem Publikum zu stehen, um es zu unterhalten, weiß, welche Leistung und Entwicklung hier stattgefunden hat. Allen Sängern ist zu wünschen, dass sie neue Felder finden, ihre große Kreativität zu entfalten.
Georg Weege, nach Vorarbeit von Fred und Ulli
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Nicht ohne meine Handtasche. Programm SCHMIT-Z 1996
Zum einjährigen: Fotoshooting für München
München, Gasteig 1997
Straßensingen in München 1997
Gay-Games 1998 in Amsterdam, Konzertgebouw
Romanze in Woll, Hindenburggymnasium 1998
Rosa Sitzung 2000 im SCHMIT-Z
Ärztetag Thema AIDS hier 2002
Zweibrücken Juni 2002
Undiven im Divenrausch, September 2002

Tucktett & die 2 Sybillen

Geschichte des ersten Trierer schwulen Chores

Wenn am 26. Juni 2004 abends gegen 22 Uhr der erste Trierer schwule Chor sein "Merci, chérie" gesungen hat, wird zuletzt doch so manchem weh ums Herz. Nach neuneinhalb Jahren wird sich das "Tucktett & die 2 Sybillen" als erstes schwules Gesangsensemble in Trier auflösen. Was zwar in kleiner Besetzung, aber dennoch glamourös aufhört, hatte Ende 1995 unscheinbar angefangen: Ein Zettel hing an der Tür im Schwulen- und Lesbenzentrum SCHMIT-Z: Sänger für einen Chor gesucht. Diese Initiative ging von Thomas und Manfred aus, die schon erfolgreiche Arbeit im schwulen Männerchor "Homophon" in Münster hinter sich hatten. Nachdem sie aus beruflichen Gründen nach Trier gezogen waren, wollten sie darauf aufbauen.

Erste Proben, erste Auftritte

So kamen dann im Januar 1996 bei Thomas und Manfred in der Luxemburger Straße 12 Interessierte zusammen. Die Probenarbeit konnte beginnen. Die beiden Initiatoren brachten einen klares Konzept mit: Verbindliche Mitarbeit, die Stücke werden auswendig gelernt, eine Choreografie und sorgfältig hergestellte Kostüme spielten eine wichtige Rolle bei der Präsentation.
Es dauerte gar nicht so lange, bis anlässlich eines Geburtstages der Schritt vor ein zunächst privates Publikum gewagt werden konnte. Der erste öffentliche Auftritt folgte dann im Sommer 1996 im Rahmen des Hinterhoffestes der AIDS-Hilfe, damals noch in der Paulinstraße. Zum Sommerfest der SCHMIT e.V. im August desselben Jahres entstand dann das erste Kurzprogramm. Mit Jan-Bodo, Charlie und Jürgen wurden neue Sänger gewonnen.

Namensfindung

Wo der Name entstand: Probe in Königshofen Bei einem Chorwochenende in Königshofen sollte ein kleines Konzert vor Freunden stattfinden. Eine gewisse Sybille kam zu spät, alle mussten auf sie warten: Von da an wollten sich einige Sänger "Die Sybillen" nennen. Später wurde noch einmal über den Namen geredet. Unter den Vorschlägen tauchte die Formulierung "Tuck That", abgeleitet von "Take That" auf. Irgendwann wurde dies dann abgewandelt zu Tucktett, was eine Assoziation zu Quartett, Quintett etc. darstellt. Zwei Sänger wollten sich nicht damit abfinden, auf die Sybillen zu verzichten: So entstand "Tucktett & die 2 Sybillen".

Überregionaler Erfolg

Ein erster überregionaler Höhepunkt sollte dann die Teilnahme am internationalen schwulen und lesbischen Chortreffen werden, das unter dem Titel "Various Voices" 1997 im Münchener Gasteig stattfand. Die 2000 Zuschauer brachte das kleine, aber feine Ensemble aus Trier zum Toben. Die tolle, lockere Atmosphäre in München mit großen und kleinen Auftritten (Straßensingen) sollte die Chorarbeit noch lange beflügeln.
Würde es aber auch einmal gelingen, ein nicht-schwul-lesbisches Publikum zu begeistern? Was passiert, wenn der Solidaritäts-Bonus einmal nicht da ist? Der Versuch wurde noch im gleichen Jahr in Wiesbaden bei der Eröffnung eines Bulthaupt-Küchenstudios gemacht. Nach Blue Moon und Dirks legendärem Kermit-Einsatz waren alle vollends begeistert.
Es folgten 1998 Auftritte beim Tollwood Festival in München und beiden Gay-Games in Amsterdam (Auftritt im Grote Konzertgebouw!). Das neue Programm hieß "Romanze in Woll" und war natürlich mit einem entsprechenden Outfit verbunden.

Von vorne im Stehen, die Tucktett-CD und erste Krise

Fünf bleiben übrig, 1999 1999 trat das Tucktett in Aachen auf und nahm wenig später in Krefeld seine CD mit dem Titel "Von vorne im Stehen" auf. Konzerte in Trier, Saarbrücken und Kiel. Das endgültige Ausscheiden der beiden Gründungsväter Manfred und Thomas brachte dann eine Krise mit sich. Nur noch fünf Sänger blieben (Fred, Aaron, Jan Bodo, Marco und Ulli) und mussten sehen, wie sie ohne die gewohnte sachkundige Anleitung zu Recht kamen. Aber die Krise wurde gemeistert. 2000 traten sie schon wieder mit acht Sängern (neu: Ralph und Frank) auf: Bei der ersten Rosa Sitzung im Trierer Karneval im Krankenschwester und –pfleger-Outfit. Später an zwei Abenden in einem Konzert im kleinen Saal der TuFa mit dem Programm "Nadeln streifen feuchte Küsse". Zu Gast "Die fetten koketten Soubretten" aus Köln, der neue Chor von Thomas und Manfred.

2001 bis 2003

2001 Auftritt in der Schwangeren Auster in Berlin im Rahmen des "Varous Voices", weiter in Frankfurt, Aachen, Wiesbaden, Friedberg.
2002 stießen zwei neue Sänger dazu: Mark und Christian. Auftritt beim großen 40. Geburtstag von Alex Rollinger auf einem Moselschiff. Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag in Zweibrüchen, im September Fortsetzung der TuFa-Konzerte in Trier an zwei Abenden mit dem Titel "Undiven im Divenrausch" in eleganter Abendgarderobe. Gäste: Die "Trällerpfeifen" aus Nürnberg. Im September 2002 dann ein Auftritt im Rahmen der AIDS-Gala in der Kammgarn in Kaiserslautern. Danach verließen Ralph und Christian den Chor. Die übrigen ließen sich jedoch nicht unterkriegen und traten 2003 wieder bei der Rosa Sitzung auf, diesmal als Damenfußballmannschaft. Im Mai folgte die Fahrt nach Nürnberg zum Konzert in der Tafelhalle zusammen mit den Trällerpfeifen. Auch beim ersten CSD in Trier war das Tucktett mit von der Partie: Auftritt auf dem Moselschiff im Matrosen-Outfit. Von 2000 bis 2003 gehörten jährliche Auftritte beim Ärzte-Tag in Trier zum festen Programm.

Das Ende als Abrundung einer tollen Zeit

Als aber im Januar 2004 wiederum zwei Sänger ihr Ausscheiden im Laufe des Jahres ankündigten, war der Beschluss bald gefasst: Alle Kräfte werden mobilisiert für ein Abschlusskonzert im Sommer. Danach löst sich der Chor nach fast zehn Jahren auf. Nicht nur die vier Sänger, die den ganzen Weg mitgegangen sind, blicken auf eine Fülle weit überwiegend schöner Erfahrungen zurück. Der Zeitaufwand für Proben und Fahrten war manchmal enorm. Aber der Erfolg hat immer wieder dafür belohnt. Alle haben sie gelernt, sich vor Publikum zu bewegen und das Lampenfieber zu überwinden. Die Ansage der einzelnen Lieder erfolgte immer reihum, jeder kam einmal dran. Wer je versucht hat, allein vor einem Publikum zu stehen, um es zu unterhalten, weiß, welche Leistung und Entwicklung hier stattgefunden hat. Allen Sängern ist zu wünschen, dass sie neue Felder finden, ihre große Kreativität zu entfalten.
Georg Weege, nach Vorarbeit von Fred und Ulli
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